In der Einzelausstellung „Über das Sterben“ zeigt das Sprengel Museum Hannover vom 21. April bis
28. September 2025 erstmalig die im Jahr 2023 von der Niedersächsischen Sparkassenstiftung
erworbene gleichnamige Zeichenfolge des hannoverschen Künstlers Peter Heber, der 1956 in
Schleswig-Holstein geboren wurde. Die etwa A3 großen, mit Kreide und Pastellfarben gearbeiteten
Blätter zeigen abstrakt gesetzte Striche und Kreise, deren Bildzentren jeweils ähnlich anmuten: sich
verdichtende Linien, die einen Schädel mit geschlossenen Augen formen.
Peter Heber habe der nicht-sprachlichen Kommunikation mit einer Sterbenden künstlerisch
nachspüren wollen, befindet Kuratorin Karin Orchard:
„Seine Zeichnungen sind eine berührende Reflexion über das Ende des Lebens und zugleich
ein bedeutender Beitrag zur zeitgenössischen Zeichenkunst.“
Der Tod werde im Alltag häufig verdrängt. Mit „Über das Sterben“ biete Peter Heber eine
Möglichkeit, sich dem Thema zu nähern und mit existenziellen Fragen zu beschäftigen: „Was passiert,
wenn wir sterben, gibt es eine Seele, was macht das Lebendig sein aus und wie lässt sich das
Schwinden des Lebens wahrnehmen?“.
Peter Heber fertigte die Zeichnungen im Juli 1993 an, nachdem er seine Tante im Krankenhaus in
Schleswig mehrfach am Sterbebett besucht hatte. Die daraus entstandene Serie dokumentiert den
Prozess des Sterbens eines nahestehenden Menschen. Die Ausstellung im Sprengel Museum
Hannover zeigt erstmals sämtliche Arbeiten, die während seines Zeichenprozesses entstanden sind.
Die Zeichnungen der Serie „Über das Sterben“ fügen sich in die Auseinandersetzungen Peter Hebers
mit natürlichen Prozessen und künstlerischen Zeichnungstechniken ein.