Veranstalter: VHS Minden
Dozent: Dr. Frank Duwe
Max Slevogt zählt zu dem berühmten „Dreigestirn“ des deutschen Impressionismus, wenngleich er gegenüber Max Liebermann und Lovis Corinth der Unbekannteste und am meisten Unterschätzte ist. Er war zweifellos nicht nur der jüngste, sondern auch der vielseitigste Künstler dieses Trios. Heute fast ausschließlich als Freilichtmaler populär, war die Natur nicht Slevogts einzige Inspirationsquelle: In Grafik und Malerei thematisierte er auch vielfach Szenen aus Geschichte, Literatur und Musik. Zur Welt des Theaters hatte er eine ganz besondere Beziehung. In der von ihm zur Meisterschaft entwickelten Gattung des Rollenporträts zählen die Darstellungen des Opernsängers Francisco d’Andrade zu den Höhepunkten seines Schaffens. Am Anfang vor allem den künstlerischen Gedankenwelten des Symbolismus und des sozialen Realismus nahe stehend, machte der junge Slevogt sehr bald durch kühne, provozierende Bildkompositionen auf sich aufmerksam, in denen dunkle Farbtöne noch dominierten. Erst durch die Begegnung mit dem impressionistischen Themenzusammenhang „Licht und Farbe“ und nach seiner Übersiedlung nach Berlin wurde seine Palette farbiger und der Pinselduktus freier, ohne jedoch das Thematische als Grundlage der Malerei zu vernachlässigen. Im Spätwerk zeigte sich Slevogt als ein souveräner Meister, der die stilistischen Mittel nach Bedarf treffsicher einsetzte und in allen Genres die Kunstgeschichte bereicherte
Karten erhältlich an der Abendkasse.