Am Tag der Ausstellungseröffnung von Einwandern, Auswandern. Literatur Migration Westfalen liest der aus Rheine stammende Autor Thorsten Nagelschmidt aus seinem aktuellen Roman Soledad. Schauplatz ist eine abgeschiedene Lodge in dem kolumbianischen Dschungeldorf Soledad. Die Hamburger Fotografin Alena will nach einer schmerzhaften Trennung nur ein paar Tage bleiben. Doch mehr und mehr wird sie vom mystischen Charme des Ortes und den Erzählungen Rainers, dem deutschen Betreiber der Lodge, in den Bann gezogen. In seiner Kindheit immer für zu weich gehalten, rebelliert er in den sechziger Jahren gegen das spießige Nachkriegsdeutschland, arbeitet als Vertreter für Jeanswaren und landet nach einer Odyssee durch Lateinamerika in Kolumbien, wo er einem hochrangigen Drogendealer ein Stück Land abkauft, um aus dem Nichts seine Lodge zu errichten.
In Soledad beschreibt der Autor Thorsten Nagelschmidt mit beeindruckendem Einfühlungsvermögen und Witz zwei auf den ersten Blick sehr ungleiche Menschen, die sich in ihrem Wunsch nach Anerkennung und Zugehörigkeit aber näher sind, als sie anfangs dachten.
Das Allroundtalent Thorsten Nagelschmidt ist neben seiner schriftstellerischen Tätigkeit auch Musiker und Künstler. Er ist Sänger, Texter und Gitarrist der Band Muff Potter. Nach seinem Debütroman Wo die wilden Maden graben von 2007 und Werken wie Was kostet die Welt, Der Abfall der Herzen oder Arbeit gelingt Nagelschmidt auch mit Soledad wieder ein cooler, weltläufiger Pageturner (Thomas Böhm, rbb radioeins).