Die Jazzkantine begeistert seit den 90er Jahren ihre Fangemeinde landauf und landab. Der unverwechselbare Sound, der erstmals in Deutschland Elemente des Jazz und des HipHop miteinander verschmolz und auch keine Berührungsängste zu Soul & Funk kennt, animiert immer wieder die unterschiedlichsten Musiker*innen zur Mitarbeit: Götz Alsmann, Till Brönner, Joo Kraus, Bill Evans, Gunter Hampel, Wu-Tang- Clan, Smudo oder Edo Zanki sind schon mit der Jazzkantine aufgetreten oder haben für sie Titel geschrieben.
Ein gutes Dutzend CD-Produktionen unterstreicht die Beliebtheit dieser außergewöhnlichen Band, die mittlerweile weit über 1500 Konzerte auf ausgedehnten Tourneen durch die Clubs und Hallen Mitteleuropas und Afrikas gab, und die auf den Jazz-Festivals von Montreux bis Königsberg zu Hause ist. Das Album Hells Kitchen erreichte die Nr. 1 der deutschen Jazzcharts und erhielt den Jazz Award des Bundesverbandes Musikindustrie für über 40.000 verkaufte Alben. Das Album Mit Pauken und Trompeten erreichte die Nr. 62 in den Deutschen Album-Charts.
Mit ihrem neusten Album taucht die Jazzkantine ein in die Welt der Discomusik. Wie es sich für die experimentierfreudige Band gehört, entsteht auf Discotheque ein Sound, den man Disco Jazz nennen könnte alles im bandeigenen Mix aus Funk, Soul und Rap, gewürzt mit jazzigen Bläser-Riffs und virtuosen Soli. Den Anfang auf der Scheibe macht mit Wir heben ab ein druckvoller Opener, mit eingängigen Synth-Linien und luftigen Bebop Bläsern es fällt schwer, die Füße still zu halten. Van McCoys The Hustle, der als einer der ersten Discohits aus New Yorks Clubs um die Welt geht, erscheint im Kantinen-Remix in neuem Glanz, Bläser und Rhythmusgruppe verschmelzen zu energiereichem four on the floor-Dancejazz. In der Discotheque werfen die Kantinenköche einen augenzwinkernden Blick auf das Nachtleben der 70er. Aber das Jazz/Rap-Kollektiv blickt auch auf Themen, die vom Leben nach zwei schwierigen Künstlerjahren geprägt sind, die die Welt auf den Kopf gestellt haben und neue Lebensmodelle fordern. So stellt sich in Nichts zu verlieren die Frage nach dem, was wirklich wichtig ist: Wer hat Dich das letzte Mal bedingungslos geliebt? Eine wichtige Rolle auf Discotheque spielt mit Albert N´Sanda ein Sänger, der die Jazzkantine schon seit ein paar Jahren begleitet und mit seiner brillianten Stimme, aber auch als Texter neue Akzente setzt. Wundervoll ist eine wundervolle R´n´B-Ballade: verträumt, verspielt, verführerisch auch in der Disco gibts mal einen Engtanz. Die Jazzkantine hatte nie Berührungsängste beim Manövrieren zwischen den Genres, das neue Studioalbum Discotheque stellt dies eindrucksvoll unter Beweis.