Veranstalter: VHS Minden
Dozent: Hans-Martin Dziersk
Als Ernst-Ludwig Kirchner mit einigen gleichgesinnten Kollegen 1905 in Dresden die Künstlergruppe 'Brücke' gründete, da war dies laut Manifest ein Versuch, sich gegenüber den 'wohlangesessenen älteren Kräften' Arm- und Lebensfreiheit zu verschaffen, eine Freiheit, die jedoch nur wenige Jahre später auf den Schlachtfeldern des I. Weltkrieges unterging. Allem, was bis dato als Kultur und Kultiviertheit gegolten hatte, war mit jener Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts der bislang für tragfähig gehaltene Boden entzogen. Grausamkeit, Hässlichkeit, Zerstörung und Verstümmelung traten als Alltags-erfahrungen allgegenwärtig ins Blickfeld. Die logisch-konsequente Folge: Dada als Spiegel der aus allen Fugen geratenen Welt.
In dieser Bewegung steckte aber auch die ideologisch-künstlerische Wurzel eines Mannes, der mit einem Generalangriff auf die Seh- und Denkstrukturen der Menschheit auf den Plan trat und zu einem Hauptakteur des sog. Surrealismus wurde, der in seinem tiefsten Inneren einen pädagogischen, ja politisch-utopischen Kern enthält: 'Unsinn' mit Methode und System. Wie das? Schauen wir doch einfach gemeinsam nach, wenn der Referent es unternehmen wird, wesentliche künstlerische Strömungen des ersten Drittels des 20. Jahrhunderts zu erschließen und verständlich zu machen!
Karten an der Abendkasse