Europa muss sich zwischen den sich neu formierenden Machtblöcken strategisch positionieren und ist gefordert wie nie zuvor. Dabei hängt die Zukunft Europas sowohl von der Bewahrung seiner Werte als auch von seiner wirtschaftlichen Stärke ab. Europa als Wertegemeinschaft – gegründet auf Prinzipien wie Demokratie, Rechtsstaatlichkeit und Menschenrechte, so Günther H. Oettinger, sei mehr als je zuvor gefordert, diese Grundwerte zu verteidigen und zu fördern. Angesichts von populistischen Bewegungen und zunehmendem Nationalismus müsse die EU ihre Prinzipien nach außen und nach innen klar und entschlossen vertreten. Gleichzeitig sei die wirtschaftliche Integration der EU weiter voranzutreiben. Oettinger fordert eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit und Reformen, um die Wettbewerbsfähigkeit Europas in der globalen Wirtschaft zu sichern. Dazu gehören Investitionen in digitale Infrastruktur, Innovation und Bildung, um die wirtschaftliche Dynamik der Union zu stärken sowie eine verstärkte Zusammenarbeit der Mitgliedstaaten bei der Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen wie Klimawandel, Migration und Sicherheitsfragen. Die EU sei eine zentrale Plattform, um gemeinsame Lösungen für globale Herausforderungen zu entwickeln.