Werke des Künstlers und Lehrers aus Kirchdornberg im Kloster Möllenbeck
Viele Ältere aus Bielefeld und Umgebung werden sich noch an den Künstler und Lehrer Hermann Diestelhorst (1924 – 2001) erinnern. In diesem Jahr wäre er 100 Jahre alt geworden. Aus diesem Anlass gibt es eine Kunstausstellung, in der rund 70 seiner Werke zu sehen sind. Sie ist an drei Wochenenden im Kloster Möllenbeck bei Rinteln zu sehen. Ganz in der Nähe, im Weserdorf Varenholz, ist Hermann Diestelhorst geboren worden und aufgewachsen. Die Ausstellung wird am Samstag, 31. August, um 14.30 Uhr mit Grußworten eröffnet. Ab 16 Uhr folgen Erinnerungen von Zeitzeugen an Hermann Diestelhorst. Zudem werden von ihm verfasste autobiographische Texte vorgetragen. Musik untermalt diese Eröffnung, bei der auch Snacks und Wein gereicht werden.
In seinem Geburtsort Varenholz (zwischen Rinteln und Vlotho) hat Hermann Diestelhorst rund 20 Jahre seines Lebens verbracht, unterbrochen durch den Zweiten Weltkrieg, den er als Funker erlebt hat. Es folgten sechs Jahre als Lehrer im lippischen Dorf Schwelentrup (1949 – 1955), ehe er nach seinem Hausbau 1955 bis ans Ende seines Lebens in Kirchdornberg gewohnt hat. Diestelhorst war zunächst Lehrer, später Schulleiter der Grundschule Dornberg. Neben seiner Zeit als Pädagoge hat er sich der Kunst gewidmet. Dazu hat er sich sehr im Bielefelder Kunstverein engagiert. In einem Vorwort zu einem Ausstellungskatalog mit Diestelhorst-Arbeiten 1994 schrieb dazu Florian Böllhoff: „Hermann Diestelhorst hat mehr als drei Jahrzehnte im Beirat und während der letzten zehn Jahre im Vorstand des Bielefelder Kunstvereins mitgearbeitet. Er hat sich um die Entwicklung des Bielefelder Kunstvereins verdient gemacht.“
Hermann Diestelhorst hatte von 1946 bis 1948 Kunst bei Willi Pramann an der Pädagogischen Hochschule Bielefeld studiert. Das setzte er 1951 an der Landeskunstschule Hamburg bei Willem Grimm fort. Dort erlernte er unter anderem die Holzschnittdrucktechnik, die zu einem Schwerpunkt seines künstlerischen Schaffens wurde.
Künstlerisch tätig war Hermann Diestelhorst von 1948 bis kurz vor seinem Tod. Nach seiner Pensionierung wandelte er das Wohnzimmer seines Hauses in ein Atelier um. Es entstanden in Jahrzehnten Radierungen, Ölbilder, Holzschnitte in enormer Zahl, Aquarelle, Pinselzeichnungen, Stillleben, Tuschezeichnungen. Die Ausstellung im Kloster Möllenbeck soll einen Querschnitt seines Schaffens darstellen. Sein Spätwerk, nach schwerer Erkrankung, war die informelle Malerei.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog. Außerdem ist Hermann Diestelhorsts Erzählung „Verschwundene Welt“ über seine Kindheit auf einem Bauernhof mit fünf Geschwistern in Varenholz nachgedruckt worden und kann ebenfalls käuflich erworben werden.
Öffnungszeiten der Ausstellung: 31. August (ab 14.30 Uhr)/1. September; 7./8. September und 14./15. September, jeweils von 11 bis 18 Uhr.