„Ein Stück Frankreich, das ins Meer gefallen ist und von England aufgesammelt wurde“: So umschrieb der französische Dichter Victor Hugo einst seine Exilheimat, die Kanalinseln. Sie führen heute noch ein unterschätztes „Nischendasein“ innerhalb der europäischen Kulturlandschaften.
Seit der Zeit der normannischen Plantagenet-Herzöge auf dem englischen Königsthron (12. Jh.) unterstehen sie direkt der englischen Krone (aktuell König Charles III.). Sie regieren und verwalten sich autonom und sind nicht dem britischen Parlament in London unterstellt. Neben dieser Kuriosität brillieren die Kanalinseln vor allem durch einen Reichtum an historischen Zeugnissen, die eine Zeitspanne von der Jungsteinzeit (Grabanlagen), über das Mittelalter (Burgen) bis in die jüngere Geschichte (u.a. die deutsche Besetzung im II. Weltkrieg) umfassen.
Außerdem werden Besuchende immer wieder von den atemberaubenden Küstenszenarien mit Felsküsten und Sandstränden, hügelig-lieblichen Landschaften im Inneren der Inseln und wunderbaren Gärten und Parks gefangen genommen. Bedeutende Künstler haben sich für längere oder kürzere Zeit auf den Kanalinseln aufgehalten: Der Literat Victor Hugo lebte auf Jersey und vor allem in St. Peter Port auf Guernsey im Exil und der impressionistische Maler Pierre-Auguste Renoir kam wiederholt auf diese Insel, um sich immer wieder von den Felsen und Buchten im wechselhaften Licht fesseln zu lassen. Alle genannten Aspekte sollen im Verlauf des Vortrags vorgestellt werden.
Karten erhältlich an der Abendkasse.