Muse, Sekretärin, Ehefrau – es gibt viele Bezeichnungen für Frauen, deren Einfluss aus der Geschichte radiert wurde. Für deren Leistungen Männer die Auszeichnungen und den Beifall bekamen. Männer wie Karl Marx, Bertolt Brecht oder Albert Einstein, deren Kolleginnen, Töchter oder Geliebte an ihren Werken mitwirkten – und deren Namen damals wie heute kaum jemand kennt.
Historikerin Leonie Schöler, die auf ihren TikTok- und Instagram-Kanälen verständlich und unterhaltsam die Geschichte entstaubt, berichtet von Wissenschaftlerinnen wie Rosalind Franklin und Lise Meitner, deren Errungenschaften im Gegensatz zu denen ihrer männlichen Kollegen nicht anerkannt wurden. Oder Künstlerinnen wie Dora Maar und Baya, die nicht für ihr eigenes Schaffen gewürdigt wurden, sondern als Musen von Picasso in Erinnerung geblieben sind.
Leonie Schöler erzählt ihre Geschichten. Sie zeigt, wer die Frauen sind, die unsere Gesellschaft wirklich vorangebracht haben, und verdeutlicht, wie wichtig die Diskussion um Teilhabe und Sichtbarkeit ist. Dabei wird klar: Hinter jedem erfolgreichen Mann steht ein System, das ihn bestärkt, vor allen anderen steht ein System, das sie aufhält.
Leonie Schöler ist Historikerin, Journalistin und Moderatorin. Ihre Artikel wurden in der taz und auf Zeit Online veröffentlicht. Als Redakteurin und Filmemacherin mit Fokus auf Webvideos liefen ihre Recherchen bei diversen Funk-Produktionen, unter anderem “Jäger und Sammler”, das “Y-Kollektiv” und “Auf Klo”. Im Sommer 2021 erschien ihre Dokumentation über das System Tönnies für ZDFinfo, im Januar 2022 ihre achtteilige Web-Videoreihe zur Wannsee-Konferenz für das ZDF. Zudem moderierte Schöler ab November 2022 in ihrer Rolle als Historikerin das ZDFinfo-Format “Heureka” auf YouTube. Leonie Schöler lebt in Berlin. “Beklaute Frauen” ist ihr erstes Sachbuch.